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Warum du keinen Erfolg auf Twitch hast

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Bei deinem Stream steht immer 0 Zuschauer. Du redest mit dir selbst und niemand hört zu. Du hast all the gear, but no idea. Greenscreen – aber keiner siehts. Chatbot – aber keiner schreibt dir. Der einzige Like auf deiner FB Fanpage ist von Mama.

2011 ist Ninja Partner bei Twitch geworden, aber erst nach weiteren fünf Jahren wurde er langsam wirklich erfolgreich. So lange hat er beweisen müssen, dass er den Erfolg wirklich mehr wollte als alle, alle anderen Streamer der letzten 10 Jahre.

Was bedeutet „Erfolg auf Twitch“?

Erfolg auf Twitch ist in vielerlei Hinsicht vergleichbar mit dem Erfolg als Musiker. Es reicht nicht, einfach nur ein Instrument zu spielen um ein Star zu werden.

Der Straßenmusiker Vergleich

Quizfrage: Wie viele Zuschauer kommen zum Konzert eines Künstlers, den niemand kennt? Richtig, null. Genau so ist das auch mit deinem Stream. Niemand kennt dich, weil du nie „privat“ vor einer Gruppe Freunden gespielt hast um zu sehen wie du ankommst. Weil du nie Videomaterial von dir auf deinen Social Media Kanälen gepostet hast um zu sehen wie das Feedback ist. Wie bei Musikern, die sich wochenlang in der Kälte auf der Straße erste Fans erarbeiten müssen und peinlich vor Freunden und auf der Geburtstagsfeier der Oma spielen – der Anfang ist hart, und die meisten Streamer zu weich um ihn durchzustehen.

Der Unterschied zwischen „unterhalten“ und „unterhalten“

Die meisten Streamer unterhalten sich mit sich selbst, nur einige wenige schaffen es, die Zuschauer zu unterhalten. Das eine ist ein Selbstgespräch, das andere gutes Entertainment. Rate mal, was du machst.

Du bist kein Klassenclown

Das müsstest du aber sein. Dem Klassenclown ist egal wie peinlich oder dumm die Aktion gerade ist, auch ob der dafür einen Verweis kassiert. Wichtig ist nur eins: Die Klasse lacht, und die Aufmerksamkeit ist bei ihm. Wenn du die Zuschauer besser unterhalten kannst als die anderen, ist egal wie du was spielst. Egal was du tust, mach, dass es interessant aussieht.

ABER: Es gibt einen sehr schmalen Grad zwischen Clown und Idiot. Niemand will einem Idioten dabei zusehen, wie er gekünstelt versucht irgendetwas toll wirken zu lassen. Es muss authentisch rüber kommen wenn du lachst oder dich aufregst, nicht gewollt.

Deine Quali suckt

Im Punkto Qualität kann man schnell 2 Lager ausmachen:

1. Man streamt einfach zum Spaß, holt sich ein Mikro das nicht komplett grausam klingt und eine Kamera auf der man ein Wurstbrot von einem Gesicht unterscheiden kann – et voilà, fertig ist der Spaßstream. Natürlich wird das nie zum gewünschten Erfolg führen, aber das ist auch jedem klar.

2. Wer verstanden hat, dass ein Stream von dem man Leben kann ein Business ist, steckt mehr Leidenschaft und Investment in die Streamingqualität. Trotzdem: Engagement mit der Community ist und bleibt immer wichtiger als Audio- und Bildqualität. Selbst wenn die Verpackung noch so schön ist, wenn das Produkt nicht stimmt wird es kein Erfolg.

Du denkst du bist schlauer als der Rest

Bist du aber nicht. Wenn alle Fortnite zocken, spielst du irgendein ganz besonderes Indie Game aus Japan. Du denkst, dass du dich damit von der Masse abhebst. Das stimmt, aber nur in sofern, dass alle anderen Zuschauer haben, und du nicht. Es gibt einen sehr guten Grund, warum alle aktuell ein bestimmtes Spiel spielen: Es ist ein Trend. Trend bedeutet Masse. Masse bedeutet Erfolg. Erfolg ohne Masse ist nicht möglich, also entscheide dich. Aber: Wer mit 0 Zuschauern Fortnite streamt landet auf Seite 100 und wird niemals gefunden oder angeklickt. Es müssen bereits Zuschauer vorhanden sein, bevor du dich ins Haifischbecken stürzt. Alleine wird das nie was. Such dir Streamer mit denen du gemeinsam zockst, mach Koops und vernetze dich in der Szene. Entweder du überlebst als Teil der Streamer-Herde, oder stirbst alleine im Wald. Traurig, aber wahr.

Du bist schön, aber dafür kannst du nichts

Tittenbonus gut und schön, aber die Top Streamer weltweit sind keine Models, und wurden nicht erfolgreich weil sie so hübsch sind. Mag sein, dass Frauen es auf Twitch einfacher haben bis auf etwa 20 Zuschauer zu kommen, aber danach ist auch mit großer Schönheit Schluss. Eiserne Regel: Skill vor Dekolleté.

Gutes Bild, ein schönes Gesicht – ja, das hilft sicher, initial Aufmerksamkeit zu erregen. Aber wenn dann nichts dahinter steht, sind die Zuschauer schneller weg als sie gekommen sind.

Promo ist King

Was machen Hollywood Stars, wenn ein neuer Film mit ihnen in die Kinos kommt? Genau, eine Promo Tour, auf der sie bei ein paar guten Talk Shows auftreten, aber teilweise auch in sehr fragwürdigen Formaten Werbung für ihren neuen Streifen machen (müssen). Das Ziel ist einfach nur so viel Media Coverage, also Aufmerksamkeit zu erregen wie möglich. In wie vielen Webradio Shows bist du schon aufgetreten? In wie vielen anderen Videos und Streams? Wie oft hat man deinen Namen in der Zeitung gelesen? Du wärst erstaunt, wie einfach es ist mit einem noch so blöden Thema in die Zeitung zu kommen und wie deine Follower es feiern, wenn du im Stream darüber redest. Aber, das ist bisher nie passiert.

Nicht Luck, sondern Skill

„Die Taktiks kommen dann von alleine“ oder „ich bin mal wieder so unlucky“ – Bullshit, bist du nicht, du kannst es nur einfach nicht. Gutes Gameplay kommt von Skill, nicht von Luck. Wenn Ninja damit gewinnt, dass er 3 Granaten „über Bande“ in Richtung seines Gegners feuert um ihn dann im Granatenhagel mit der Pistole zu eliminieren – dann ist das gutes Entertainment. Richtig, solche Kills erfordern Selbstkontrolle, Übung und Lernbereitschaft. Dinge, die du nicht hast.

Und dann, wenn du alles gelernt, jeden Tipp befolgt und jeden Spielschritt auswendig kannst merkst du, dass es trotz allem wichtiger ist zu entertainen als zu gewinnen – gewinnen muss einfach so nebenbei passieren, wenn es lässig wirken soll.


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